»Ich stelle mir eine bitterböse Komödie vor: Der Teufel beklagt, dass sich die Menschen wegen der alten Religionen nicht mehr abschlachten wollen.
Daraufhin wird im großen Rat der Unterteufel darüber debattiert, wie man in Zukunft für blutige Kriege sorgen könne. Da meldet sich ein Unterteufel aus Deutschland und entwickelt den Plan für eine neue deutsche Religion, die er den nationalen Sozialismus nennt und die garantiert zu einem Millionen von Menschen vernichtenden Weltenbrand führen wird: Als Erstes muss ein Prophet geschaffen werden, der das Wort verbreitet und das Volk gewinnt. Diese Gestalt muss mit Geheimnissen hinsichtlich ihrer Herkunft umgeben und von Sendungsbewusstsein erfüllt sein. Um die Männer zu begeistern, muss der Prophet als Soldat auftreten. Um die Frauen zu begeistern, muss er mit beschwörenden Worten die hehre Rolle der Lebenserhalterinnen preisen - und unverheiratet sein.
Das Ergebnis ist der Typ, den der Gefreite aus Braunau verkörpert: verschlossen und asketisch - besessen und seherisch - hasserfüllt und pathetisch. Und voller Menschenverachtung.
Als Nächstes muss ein Heiliges Buch her, in dem die neue Lehre geschrieben steht. So wird Mein Kampf zur Bibel, die der Prophet angeblich geschrieben hat und die niemand wirklich liest.«
Eine aus abgeklärter Sicht geschriebene Abrechnung mit den Unsinnigkeiten, die der Autor als junger Fernsprechgefreiter an den Fronten des Zweiten Weltkriegs in Ost- und Westeuropa erlebt.