Es war eine dieser Nächte, die länger waren als die Röcke der Mädchen in unserer Stadt. Ich war gerade fünfzehn und hatte noch nie eines dieser Mädchen im Bett oder auf dem Sofa gehabt; schade eigentlich. Na ja, meine Zeit sollte kommen bald. Doch dieses Bald war noch so weit entfernt, schien nahezu unerreichbar. Ich erinnere mich noch ganz genau, einige Male hatte ich schon einen Ständer, wenn ich nur an nackte Mädchen dachte, oder der Wind mächtig blies. Die Geilheit ging um.
Tja, und ich war eine 120 Pfund schwere Jungfrau. Scheiße!
Sex kannte ich meist nur aus Erzählungen, und stark übertriebenen Darstellungen meiner Freunde. ES schien aber eine wichtige Sache zu sein, da alle Leute es taten, oder zumindest darüber redeten.
Doch es ging dieses Mal nicht um die wöchentliche Anstandsnummer meiner lieben Eltern, meistens sonntags, als sie noch verheiratet waren, sondern um mein erstes Mal.
Das erste Mal, die Erste, vergißt man nie, alles andere danach schon eher, ich meine es ist wie mit allen Dingen, die langsam an Gewicht verlieren, im Laufe der Zeit.
Sehnsüchte und Selbstzweifel wechseln ständig ab, Achterbahnen der Gefühle, mit allen Loopings eines jungen Lebens, eines Teenagers. Und so musste ich mich mit einigen, diversen Playboy-Heften meines Vaters begnügen, die er zurückgelassen hatte, als er meine Mutter verließ. Ich meine, ich hatte wirklich Spaß mit diesen Girls, die niemals Nein sagen würden, niemals Fragen stellten, mich einfach machen ließen, wenn auch nur in meiner Fantasie; so hatte ich große Freude mit meiner rechten Hand, aber mein Gott, zwei feste Titten und ein geiler Weiberarsch das war eine andere, fremde Welt, die ich unbedingt erforschen wollte. Je früher desto besser. Doch es ergab sich einfach nichts, nicht mal Fummeln war drin. Geduld war nicht einer meiner Stärken, und mein Aussehen war auch eher hinderlich, ich war viel zu klein für mein Alter und auch zu schmächtig, um ein Mädchen auf mich aufmerksam zu machen, oder zu beeindrucken, ich meine rein äußerlich zu beeindrucken.
Nun aber zurück zu der Nacht, die zur Nacht der Nächte werden sollte. Ich ging am Samstagabend in diese Disco, ich glaub‘ der Laden hieß Scala oder so, egal, was zählte war ich, inmitten dieser Möglichkeiten. Oder anders, das Leben konnte so schön sein, wenn die Frauen nicht ihren eigenen Willen hätten, das musste ich schon früh erfahren.
Leider war ich ja nicht im Zentrum ihres Begehrens, doch man gab nicht auf, versuchte es immer und immer wieder, irgendwann musste es ja klappen.
Dachte ich.
Ich war also in der besagten Scala, und da stand sie, meine Möglichkeit, ohne bekannten Namen, nichtsahnend was in meinem Verstand oder in meiner Hose abging, als ich sie sah. Jetzt bloß keinen Fehler machen, ganz cool bleiben. Da stand ich, das dumme Monster, kein Wort kam über meine Lippen, Schweiß machte sich breit. Angstschweiß, was sonst?
Minutenlanger, verlegener Blickkontakt, und ihre Augen, die zu sagen schienen: "Ich Will Dich", oder so ähnlich. Ich lächelte, sie blieb stur. Dann ging die nächste Platte ab, ‘ne tolle Nummer, und ich hielt mich für Robert DeNiro der Tanzfläche. Wow, ihr Arsch und ihre Hüften, denn ich sah nichts anderes, zum heißen Rhythmus der Musik. Kein Gesicht oder so was, ich sah nur noch ihren nahezu perfekten Körper, der heißen Sex versprach. Nur Fleisch, was mich wollte, hier und jetzt, bloß wie kriegte ich ihren Verstand dazu, nachzugeben oder mich als Mann zu akzeptieren, oder mir den schnellsten Weg zu ihrem Höschen zu zeigen. Also setzte ich alles auf eine Karte und versuchte den alten Wir-Kenn‘-Uns-Doch-Trick. Ich fiel ihr auf der Tanzfläche um den Hals und begrüßte sie mit einem weltfremden Namen, der mir eben so eingefallen war. Nun, ich hatte eine Fifty-Fifty-Chance, das war mehr als je zuvor. Ohrfeige oder nicht, das war keine Frage, man nimmt schon einiges in Kauf um an die Süßigkeiten eines Mädchens zu kommen. Sekunden, die wie Minuten schienen, dann ein Lächeln, eine kleine Hoffnung ein Licht am Ende des Tunnels. Gibt es also doch einen Gott, oder zumindest ein göttlicher Liebesbote, der mir gnädig war? Was würde sie jetzt tun, was würde ich dann tun und nicht zuletzt: Wie? Fragen über Fragen, die meinen Körper durchzuckten, ich war wie gelähmt, starr vor Angst. Alles sollte sich jetzt entscheiden, Jungfrau oder nicht. Ich meine mich, nicht sie, ist doch klar, oder? Baby komm‘, nur ein nettes Wort von dir und ich werde heute zum glücklichsten Mann der Welt.
Doch sie reagierte nicht auf den fremden Namen, den ich ihr so spontan verpasst hatte, das Lied ging zu Ende und ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.
"Willst du was trinken?", flüsterte ich, mehr fragend als fordernd.
Sie grinste nur, mehr oder weniger verlegen, sonst nichts.
Endlich mal eine Frau mit Taille, dachte ich.
"Bist du öfter hier, ich schon, vielleicht...."
Dann stockte mir der Atem, denn in diesem Moment der Verzückung, fiel mir ein junger Amor ins Wort, der anscheinend Besitzansprüche zu stellen hatte. Sein Gesicht verriet Zorn, oder Wut, so genau kann das wohl niemand auseinanderhalten. Ich grinste, er nicht. Ein Sunnyboy wie er im Buche steht, dachte ich, sah meine Chance davonschwimmen. Mister Eros persönlich umarmte meine Fast-Eroberung, als gäbe es weder mich noch meinen kleinen Prinzen.
"Hey, Moment mal!", stammelte ich.
Keine Resonanz. Beide drehten sich um, um dann Arm in Arm zu verschwinden. Kein Blick zurück, ohne Notiz von mir, als wäre ich Luft.
Das tut weh.
"Was für’n Arschloch", fluchte ich.
Einen Seufzer konnte ich nicht unterdrücken.
Das war’s also, so’n Mr. Sex schnappte mir meine Braut weg, einfach so. Meine Faust wollte in sein Gesicht, ich tat’s aber nicht, hatte keinen Mumm mehr, null Power, um auch noch eine Tracht Prügel zu beziehen. Anschließend kam so langsam das alte Ego zurück, welches es mir wesentlich leichter machte, den Korb zu verkraften; so redete ich mir ein, sie wäre sowieso nicht die Richtige für mich gewesen. Also zurück zur Tanzfläche, neues Spiel, neues Glück. Auf dem Schlachtfeld der großen Gefühle war man verletzt worden, aber man lebte noch, oder was von einem übrig war. Das letzte Stück Würde.
In jener Nacht ging nichts mehr. Die Flasche war leer. Wenn nichts mehr geht, dann geht nichts mehr. Game over. Pech gehabt. Zurück nach Hause.
Ich onanierte viel, denn es gab noch einige verpasste Gelegenheiten, besonders für mich, auch während der Schulzeit, dort hatte ich meinen ersten, öffentlichen Ständer, und das war so: Ich saß im Unterricht direkt neben diesem Mädchen, wie hieß sie denn gleich noch? Keine Ahnung, unwichtig, aber was sie tat, das war voller Gefühle und Bedeutung für mich. Wie gesagt, wir drückten zusammen die Schulbank, in Mathe, wie öde, sie war ein Jahr jünger als ich und dennoch viel, viel reifer als alle anderen Mädchen in unserer Klasse. Das war gut so. Ihr Körper versprach heißen, hemmungslosen Sex. Ihre Maße waren enorm, wow, was für ein weibliches Wesen, ich dachte, danke Gott, dass ich ein Junge bin. Wie auch immer, sie kam aus Spanien, die sind oft, eh anders bestückt, von zu Hause aus. Ihr Temperament war unglaublich.
"Gefällt dir das?", hauchte sie mir zärtlich ins Ohr, während sie unaufhörlich mein Knie mit den Händen streichelte. Unbeschreiblichkeit der Sinne. Sie war echt heiß, ich inzwischen auch. Leidenschaft pur, ohne dabei schmutzig oder anstößig zu sein. Jedenfalls saßen wir dicht zusammen, nicht dicht genug, was mich betraf.
"Gefällt’s dir?", wiederholte sie, während sie meine Jeans berührte.
Ich konnte nichts sagen, mir stockte der Atem, ich nickte. Ohne Worte. Ich war sehr überrascht, da wir niemals bewusst miteinander geflirtet hatten. Aber was veranlasste sie dazu, vielleicht die Tatsache, dass ich mit meinen schwarzen, gelockten Haaren selbst aussah wie einer aus ihrer Heimat. Oder sie hatte einfach nur Mitleid mit mir, da die anderen Mädchen mich kaum oder gar nicht beachtet hatten. Sie tat es, und sie tat es gut, mein Blut kochte, verließ mein Gehirn und kroch unweigerlich zwischen meine Beine; die enge Jeans war eine echte Qual. Aber was soll’s, was ich hier hatte, war mein erster, richtiger Kontakt zu einer Frau. Wow! Wenn sie auch erst vierzehn Jahre alt war, aber immer noch besser als die Playboy-Sammlung meines Vaters im Keller oder Dachboden unseres Hauses. Eine gute Gelegenheit, dieses Girl, das Mathe erst verträglich machte. Tolles Gefühl, wortloses Spiel, ihre linke Hand auf meinen Schenkeln, zart und gefühlsecht, währenddessen verfolgten wir gelassen und gelangweilt den Unterricht. Dann die Katastrophe, ich wurde aufgerufen, mit meinem Ständer, zur Tafel, um eine Rechenaufgabe zu lösen.
Alle lachten, sogar der Lehrer, nur einer nicht, ich knallrot vor Scham.
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In der Nacht wanderte meine rechte Hand wieder unter die Bettdecke. Meine Sexhefte waren ja verliehen, so musste ich meine Fantasie spielen lassen. Ich stellte mir verschiedene Mädchen in gewagten Posen vor, von &Mac226;Drei Engel für Charlie‘, bis zu meiner südländischen Mitschülerin. Doch plötzlich kam ein weiteres Gesicht dazu und ich flüsterte ihren Namen: "Katja, Katja!" Sofort hörte ich mit der Handarbeit auf, war schweißgebadet.
Fuck, ich hatte mich in die Freundin meines Widersachers verliebt, die der größte Playboy unserer Schule heute klarmachen sollte, zu allem Überfluss auf meinen Wunsch hin.
Wieder wurde mir klar, kein Schwanz ist so hart wie das Leben, auch nicht meiner. Scheiße.
Schnell sprang ich aus dem Bett, zog mich hastig an und eilte zur Wohnungstür. Dabei kam ich am Schlafzimmer meiner Mutter vorbei. Ein lautstarkes Gestöhne war zu hören. Ich blieb kurz stehen. Meine Mutter hatte mal wieder Besuch. Der Postbote konnte es nicht sein, nicht um diese Uhrzeit, na ja, vielleicht ein Nachbar, der ihr mal eben zur Hand ging, oder eine Nachbarin, da war ich mir nicht so sicher. Jedenfalls machten mich diese Geräusche noch nervöser als zuvor, ich stellte mir gerade Thomas und Katja so vor, und es gefiel mir nicht. Also weiter auf dem Weg hinaus, vielleicht konnte ich sie ja noch abfangen. Fuck, es regnete in Strömen. War ja klar, als ob Gott selbst dieses Unwetter geschickt hätte, um mich und meine Rachetaten zu strafen. Blitz und Donner. Urplötzlich fiel mir mein Konfirmationsspruch wieder ein: "Befiehl dem Herrn deine Wege, denn er wird’s wohl machen."
Absurd, oder?
Tja, wer anderen eine Grube gräbt, der fällt selbst hinein, und dies sollte ich jetzt zu spüren bekommen. All diese Sprüche zu unserer Jugendzeit hatten auch eine merkwürdige Weisheit in sich, besonders wenn man durch sintflutartige Regenfälle lief und nichts anderes im Kopf hatte, geplagt von Ängsten. Thomas wohnte drei Blocks, wie die Amerikaner sagen würden, von uns entfernt. Ich hatte also genügend Zeit über mich und meine Taten nachzudenken. Mehr und mehr missfiel mir der Gedanke, dass mein Freund Erfolg haben sollte,und Katja nur eine von vielen für ihn werden würde. Mist! Was tun? Und wie?
Als ich endlich an der Haustür stand, wartete ich kurz, überlegte mir, was zu sagen wäre, ohne dass es großartige Probleme geben könnte.
Ich atmete tief durch, dann klingelte ich.
Erst einmal ganz ruhig, dann ein zweites Mal, weniger gelassen. Doch es rührte sich nichts, sollten sie es gerade machen? War ich zu spät?
Schritte näherten sich langsam der Tür, unbekannte Schritte.
"Mario?", fragte eine Stimme, während sie aufmachte.
Es war Thomas' Mom.
"Ist Ihr Sohn zu Hause?", erwiderte ich.
Keine Antwort darauf, nur ein: "Komm doch erstmal rein!"
Wenn man bis zum Hals vom Regen durchnässt ist, lässt man sich nicht zweimal bitten. So trat ich ein, ohne Worte.
Für einen kurzen Augenblick vergaß ich ganz und gar, wieso ich eigentlich gekommen war. Ich sah nur auf ihre Beine und ihren Arsch, als sie vor mir ins Wohnzimmer ging. Klar sie war wesentlich älter, doch immer noch recht sexy und ansprechend für eine Jungfrau wie mich.
"Also", begann ich wieder, "is Thomas da?"
"Was willst du denn von ihm?", entgegnete sie nur.
"Ähh", stammelte ich, "die Hausaufgaben, die Mathehausaufgaben."
"Um diese Uhrzeit?", so sie. "Bist du nicht aus einem ganz anderen Grund hier?"
Sie hatte mich erwischt, aber wie konnte sie das mit Katja wissen, unmöglich, oder meinte sie....? Nein, das konnte doch nicht sein, oder?
Es lag was in der Luft, das konnte ich spüren. Ihre Blicke zogen mich regelrecht aus, bemerkte ein komisches Gefühl hochsteigen.
Dann musste ich wieder an das Wesentliche denken, warum ich eigentlich hierher gekommen war. Und dieser Grund war mit Sicherheit nicht Thomas Mutter, obwohl mit ihren nassen Haaren, sie hatte wohl gerade geduscht, und ihrem freizügigen schwarzen Kimono, war sie schon sehr schön anzusehen; jetzt brauchte ich eine kalte Dusche.
"Na, was ist jetzt?", fragte sie auffordernd.
Unter normalen Umständen hätte ich nicht gezögert, aber die Umstände waren nicht normal. Trotzdem wurde mir mächtig heiß, ich kochte! In meinem Inneren sprühte ein Vulkan der Leidenschaft ganze Lavaströme aus, doch ich durfte der Versuchung nicht nachgeben, musste einen kühlen Kopf behalten. Jedoch ist das einfacher gesagt als getan in einem solchen Moment. Sekunden des Zögerns wurden zur Ewigkeit. Ich schwieg, sie nicht.
"Mario, was ist jetzt?", wiederholte sie, strich dabei ihre feuchten Haare zurück. Ich schluckte. Fühlte mich wie ein kleines Licht in der Dunkelheit.
"Hier, mach dich erstmal trocken", sagte sie, während sie das Handtuch unter ihrem Kimono wegzog, als wäre das ganz normal, nichts besonderes. Nun konnte ich ihre Früchte der Weiblichkeit erblicken. Wieder schluckte ich.
"Ich war gerade ein Bad nehmen", erklärte sie, "kommste mit?"
Spätestens jetzt war’s klar, doch was tat ich Dummkopf? Ich sprang vom Sofa auf und flüchtete mich in eine Ausrede: "Danke, ich bin schon nass."
Gottverdammter Idiot, wie konnte ich nur.
"Wissen Sie, wo Thomas sein könnte?", versuchte ich die Situation zu retten.
"Nun ja", war ihre Antwort zögernd, "er ist nicht hier!"
"Haben Sie eine Ahnung, wo ich ihn finden könnte? Es ist wirklich wichtig!"
"Wie du weißt", begann sie, "hat alles im Leben seinen Preis!"
Noch während sie das sagte, kroch sie, wie ein Tier auf allen Vieren auf mich zu, dabei rutschte ihr Kimono nun ganz vom nassen Körper, nackte Tatsachen sozusagen. Ich wich ängstlich zurück, bekam nun wirklich Panik. Unbegründet, wie sich später herausstellen sollte, sie wollte nur spielen. Trotzdem floh ich hastig aus dem Haus, ohne was zu sagen.
"Vielleicht ist er im Gartenhaus", schrie sie mir noch hinterher.
Ach ja, es fiel mir wieder ein, die Kruses hatten ein kleines Häuschen in einem Schrebergarten in der unmittelbaren Nachbarschaft.
So machte ich mich auf den Weg. Es regnete immer noch wie aus Eimern, mir machte das nichts aus. Ich spürte nichts, nur den Willen im Kopf Thomas an seiner Mission zu hindern, egal wie.
Beinahe wäre ich von einem LKW erfasst worden, der mich nur knapp verfehlte. Ich rannte weiter, unbeeindruckt vom Hupen des Fahrers.
Keine tiefere Bedeutung, nur dieser Augenblick zählte, die Verzweiflung. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so schnell gelaufen, olympiareif! Schließlich kam ich an. Von weitem konnte ich schon das laute Stöhnen hören. Ich war wohl zu spät. Der Liebesakt war nicht zu überhören! So’n FUCK!
Ich klopfte nicht an, riss einfach die Tür zum Gartenhaus auf und schrie: "Verdammt, was macht ihr hier!"
"Pokern", antwortete eine bekannte Stimme. Klaus, Paul und Thomas, doch von Katja keine Spur. Im Fernsehen lief ein Soft-Porno a la Schulmädchen-Report.
"Hallo", brachte ich heraus, "ihr hier und nicht in Hollywood?!"
Sie grinsten mich an, sonst nichts.
"Wo war ich gerade stehen geblieben?", fuhr Thomas fort. "Ach ja, zum Thema Frauen. Also da gibt es sexuell gesehen schon einige Unterschiede."
"Was du nicht sagst!", so Klaus, während er eine Karte auf den Tisch ablegte.
"Erzähl mal", ging Paul darauf ein.
"Das interessiert mich auch", sagte ich und setzte mich dazu.
"Mach erstmal den Fernseher leiser. Das Gestöhne geht mir ganz schön auf den Keks", war Thomas kurzes Kommentar. "Das Bild kann ruhig anbleiben, ist gut für die Nerven."
"Okay", erwiderte Klaus und drehte den Ton ab.
Ich dachte nur, wo ist Katja, sie war nicht hier, also ist sie irgendwo anders, in Sicherheit von unserem derben Plan gegen Kai-Uwe, der wie ein Kaugummi mehr und mehr an Geschmack verlor.
"Los, Thomas, erzähl schon!", forderte Paul ihn ungeduldig auf, wippte nervös hin und her, wirkte auf mich wie ein kleines Kind, das auf die Gutenachtgeschichte wartete. "Ich will endlich was hören!"
"Das Wichtigste ist, wenn es keine Zwei-Minuten-Nummer werden soll", erklärte Thomas gelassen, "müsst ihr vor dem Treffen mit einer scharfen Braut erstmal das Rohr durchspülen!"
"Was?", fragte Paul, und war an dieser Stelle schon völlig überfordert und ratlos, eben wie ein Kleinkind, in dem Körper eines Holzfällers.
"Du weißt schon, den Schniepel bearbeiten", antwortete Klaus und machte dabei eine eindeutige Handbewegung.
"Ich soll mir vorher einen abschütteln?", war Pauls lautstarke Bemerkung.
Wir sahen Thomas unmissverständlich an.
Dann kam die rettende Antwort: "Ja, ihr müsst euch vorher einen runterholen, glaubt es mir. Sonst seid ihr zu geil und der Schuss geht in die Hose."
Wir waren sprachlos.
Thomas nicht.
"Das ist das eigene Vorspiel, ein Warmmachen vor dem großen Touchdown."
Wir hörten gespannt zu.
"Ihr müsst absolut entspannt sein, bevor ihr in den großen Nahkampf geht, denn sonst geht das Ding nach hinten los."
Okay, das hatten wir nun kapiert, sogar Paul nickte zustimmend, wenn auch etwas zögernd.
"Aber wie geht es weiter?", fragte ich.
"Phase eins, das andere Vorspiel!", brachte Thomas heraus, cool wie eh und je. "Da müsst ihr euch wirklich Zeit lassen, keine halben Sachen, dies ist eine sehr wichtige Vorbereitung."
Wir schwiegen, hörten gespannt zu.
"Ein Mädchen braucht meist länger bis zum Orgasmus, ein echt steiler Berg, daher muss die Vorarbeit dementsprechend länger ausfallen...."
"Ja, die Kopfkissen aufschütteln", unterbrach ihn Paul, "und die Sender einstellen."
"Danach kommt die Phase zwei, das Hauptspiel", sagte Thomas.
"Endlich", begann Klaus.
"Hierbei gibt es auch einige Regeln, die es zu beachten gilt. Der Höhepunkt entsteht zuerst im Kopf, das heißt, ihr dürft beim Sex nicht an den Sex denken, sonst geht’s zu schnell. Denkt an Mickey Mouse, die englische Queen, oder zählt von Hundert rückwärts", erklärte Thomas.
"Und bei 89 ist dir alles egal", brachte ich ein. Jetzt lachten alle.
"Und zum Abschluss, als Dessert sozusagen, kommt die letzte Phase, die für das Mädchen wesentlich wichtiger als für Jungs ist. Wichtig dabei ist, nicht was ihr dabei macht, sondern welche Fehler ihr vermeiden solltet."
Wir hörten immer noch gespannt und aufmerksam zu.
"Also bloss nicht wie ein wilder Stier nach dem Liebesakt aufspringen und ins Bad laufen, die Mädchen wollen im Arm gehalten werden. Streichelt sie, küsst sie zärtlich, gebt ihnen das Gefühl sie zu lieben, sie nicht benutzt zu haben. Auch die anschließende Zigarette und der Spruch WAR ICH GUT, solltet ihr euch wirklich sparen, falls ihr das Mädchen noch mal wiedersehen wollt. Sagt ihr, dass ihr sie liebt, auch wenn’s nicht unbedingt stimmt."
Wow, so viele Insider-Infos zum Nulltarif. Thomas war einfach spitze
Keiner stellte mehr eine Frage, wir waren alle regelrecht mitgerissen von den Ausführungen unseres Kameraden über seine Bettabschnittsgefährtinnen.
Der Ton des Fernsehers wurde wieder lauter gedreht, wir sahen uns noch das Ende vom Schulmädchen-Report 22 an und schwelgten in Sehnsüchten und Erwartungen dahin. Auch wir drei wollten Phase eins endlich live erleben.