Electra

Die dunkle Seite der Lust
Erotische Phantasien


Seltsames Spiel

Ich friere, obwohl es eine warme Sommernacht ist. Sanfter Nebel steigt vom Ufer des Sees auf, und ich sehe einige Schwäne, die langsam über das Wasser dümpeln. Wie spät mag es wohl sein? Gegen halb drei hatte Ingo mich hergebracht; es kommt mir vor, als sei das Stunden her...

Die Seile drücken an meinen Handgelenken, und ich kann mich kaum bewegen. Meine Arme sind weit nach oben gestreckt, wo meine an einen Ast gefesselten Hände die harte Baumrinde fühlen. Ich bin nackt, und die empfindlichen Spitzen meiner Brüste spüren ebenfalls die harte, rauhe Rinde, an der mich Ingo mit dem Gesicht nach vorne fixiert hat. Bevor er einfach verschwand – vor Stunden –, hat er mich mit seinen erfahrenen Händen verrückt gemacht. So hilflos, gefesselt an diesen Baum, konnte ich nichts tun, außer mich seinen fordernden Zärtlichkeiten hinzugeben. Während er hinter mir stand, sich dicht an mich preßte, einen Arm um meine Taille gelegt, stimulierte die andere meine erigierten Brustwarzen. Hart und unerbittlich peitschte er meine Lust nach oben, während er mir die obszönsten Worte ins Ohr sagte. Als seine Hand plötzlich nach unten fuhr, um zu testen, wie bereit ich für ihn war, fürchtete und ersehnte ich zugleich, er würde...

Doch nichts dergleichen geschah. Während ich mit zitternden Beinen schon meinen ersten Orgasmus nahen fühlte, zog sich Ingo blitzschnell zurück, und ich hörte nur noch das Geräusch des wegfahrenden Autos. Nun stehe ich hier, nackt, die Arme weit nach oben gestreckt, dem lustvollen Handeln eines jeden Fremden, der sich mir nähert, hilflos ausgeliefert. Was wird geschehen? Was hat Ingo mit mir vor? Hätte ich mich doch bloß nicht auf dieses Spiel eingelassen! Angst kriecht durch meinen Körper. Mein Herz schlägt schnell, und mein ganzer Body scheint zu vibrieren vor Nervosität, die mich andererseits aber auch stimuliert. Welch merkwürdige Reaktion...

Es dämmert bereits. Endlich, endlich höre ich einen Wagen. Er nähert sich nur langsam, bleibt dann in einiger Entfernung stehen. Kein Motorengeräusch mehr. Aber auch kein Schlagen einer Autotür. Angestrengt lausche ich. Wieder vergeht eine Ewigkeit, und ich glaube schon, mich geirrt zu haben.

Mein Herz setzt fast aus, als sich plötzlich eine Hand fest um eine meiner Pobacken legt und schmerzhaft zupackt. Er preßt sich von hinten an mich, genau wie Ingo vorhin, und ich spüre seine Erregung. Zugleich wird mir eine Augenbinde umgelegt und mein Kopf nach vorne auf die Brust gedrückt. Mit einer fordernden Bewegung seines Fußes spreizt der stumme Fremde – ist es ein Fremder? – meine Beine. Ich ahne, was er will. Behutsam streicht er mit dem Finger durch meine Mitte, und als er meinen weiblichsten Punkt gefunden hat, stöhne ich laut auf...